Fahrbetrieb
Halb- und vollautomatischer Fahrbetrieb
Der Anlagenbediener sollte den Vorgaben aus dem Pflichtenheft entsprechend jederzeit manuell in das Geschehen beim Fahrbetrieb eingreifen und gewisse Entscheidungen und Zugbewegungen selbst treffen können. Gleichzeitig musste aber eine schnelle und problemlose Umschaltung auf eine Vollautomatik möglich sein. Aufgrund der Komplexität der Aufgaben kam nur ein PC-Steuerungsprogramm in Erwägung, welches ich bereits im Vorfeld während eines Besuches bei den Eisenbahn- und Modellbahnfreunden Dorfen e.V. erleben und mich von dessen großer Vielseitigkeit und Stabilität überzeugen konnte.
Im „normalen“ Dienstbetrieb ist die Steuerung der Anlage auf Halbautomatik eingestellt. Ausgangspunkt sind die Züge im 4-gleisigen Schattenbahnhof. Im Gleisbild am PC wird manuell per Mausklick über einen Schalter am Block des gewünschten Zuges dieser gestartet, worauf er sich eine Runde auf die zweigleisige Hauptstrecke begibt. Nach Verlassen eines der beiden Tunnelportale fährt er über ein sichtbares Stück Paradestrecke, bevor er wieder in den Schattenbahnhof einfährt. Dort löst er nach der Einfahrt den zweiten Zug in gleicher Fahrtrichtung aus, der ebenfalls eine Runde auf dem Oval zurücklegt und anschließend wieder den ersten Zug losfahren lässt. Damit der Eindruck einer längeren Fahrstrecke simuliert wird, ist nach jeder gefahrenen Runde eine kurze Wartezeit eingestellt. Der gleiche Ablauf wird auch in der Gegenfahrtrichtung abgearbeitet. Während auf der Hauptstrecke nun die Züge, unterbrochen durch kurze Wartezeiten, ständig ihre Runden drehen, kann im Kopfbahnhof rangiert oder Lokfahrten im angeschlossenen Bw durchgeführt werden. Zusätzlich kann die Zahnradbahn zwischen Kopfbahnhof und Bergstation hin und her pendeln.
Auf Wunsch des Bedieners kann über einen Umschalter ein beliebiger Zug der Hauptstrecke in den Kopfbahnhof abgezweigt werden. Je nach Fahrtrichtung erfolgt dies in unmittelbarer Nachfolge bei Ausfahrt aus dem Schattenbahnhof oder als Umkehrfahrt über die dafür vorhandene Kehrschleife. Der in den Kopfbahnhof eingefahrene Zug beendet im Bahnhof seinen Dienst und die Reisenden können nach dem Umsteigen in einen wartenden Zug ihre Reise nach kurzer Verweildauer wieder fortsetzen oder mit dem Bus in die nahe Stadt fahren. Bei lokbespannten Zügen erfolgen nun im Bahnhof die notwendigen Rangiermanöver zum Umsetzen der Lok oder bei Dampfloks die Versorgung im Bw. Für einen einfacheren Fahrbetrieb ist auf der Anlage der Einsatz von mehreren Triebwagen oder Wendezügen von großem Vorteil und trägt erheblich zur Sicherheit beim Anlagendauerbetrieb bei.
Der Modus „Vollautomatik“ wird hauptsächlich bei Modellbahnausstellungen oder für den Vorführbetrieb im Schaufenster genutzt. Hierfür wurde die Software so konfiguriert, dass alle Züge sich wie bei der Halbautomatik abwechseln und zusätzlich nach drei Runden auf der Hauptstrecke automatisch in den Kopfbahnhof abzweigen. Bei Einfahrt in den Kopfbahnhof wird dann ein dort wartender Zug auf Reisen geschickt. Dieses Spiel kann beliebig lang fortgesetzt und wiederholt werden. Einzige Einschränkung in diesem Betriebsmodus ist der ausschließliche Einsatz von Triebwagen oder Zügen mit Steuerwagen, da hier das Umsetzen der Loks aus betrieblichen Gründen entfallen muss und somit kein zusätzliches Risiko darstellt.